Editorial

Liebe Leser*innen,

Teilhabe ist ein zentrales Kinderrecht und sie ist notwendige Bedingung, um Kinder wachsen zu lassen. Wir wollen, dass Kinder in unserer Welt aufwachsen und an ihr wachsen. Sie sollen kompetent werden, sich in ihr zu bewegen. Und sie sollen in die Lage versetzt werden, sie zum Besseren zu verändern. Deshalb installieren wir Ampeln und Zebrastreifen, führen 30er-Zonen im Umfeld von Kitas und Schulen ein, betreiben Verkehrserziehung, beschränken die Abgabe von Alkohol und Zigaretten auf Erwachsene, und wir erproben Demokratie in Schülervertretungen. Kurz: Wir schließen Kinder nicht aus der Welt der Erwachsenen aus, sondern wir gestalten sie so, dass Kinder an ihr teilhaben und sich in ihr möglichst sicher und geschützt bewegen können. Das klappt nicht gut genug, aber es gibt einen gesamtgesellschaftlichen Konsens, sich darum zu bemühen. 

Foto: Die Hoffotografen GmbH

Im Internet stecken diese Bemühungen noch in den Kinderschuhen. Oftmals stehen sich hier sogar Extrempositionen gegenüber: Die einen sagen, man solle Kinder möglichst lange von seinen Gefahren fernhalten. Die anderen lassen Kinder ohne jegliche Begleitung ins Netz, nach dem Motto: Wird schon gut gehen. 

Dieses Heft befasst sich mit genau jenem Spannungsfeld: Wie viel Freiheit wollen wir gewähren und wann muss die Freiheit Einzelner hinter dem Kinderschutz zurücktreten? Drei Projekte des Kinderschutzbundes beleuchten diese Fragen beispielhaft und stehen dabei für die Vielfalt der Chancen und auch der Risiken, die die digitalisierte und vernetzte Welt für Kinder und Jugendliche bereithält. 

Im zweiten Teil des Heftes stellen wir Ihnen die Fortsetzung unserer Kampagne „Gewalt ist mehr, als du denkst“ vor: Nicht nur in Familien ist psychische Gewalt gegen Kinder ein Problem – auch in Institutionen wie Schulen und Sportvereinen begegnen Kindern und Jugendlichen Demütigung und Ausgrenzung. 

Wir werfen außerdem einen ersten Blick auf die Reform des Abstammungs- und Kindschaftsrechts, das jetzt in Eckpunkten vorliegt. Das Bundesjustizministerium plant hier umfangreiche Änderungen – nicht alle sind auch im Interesse von Kindern und Jugendlichen. 

Und schließlich freue ich mich, dass unser Magazin nun auch digital verfügbar ist. Wir informieren Sie über die Anmeldemöglichkeit und darüber, was das digitale Magazin über die gewohnten Inhalte hinaus zu bieten hat.

Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre!

Herzlich
Ihre Sabine Andresen

Präsidentin des Kinderschutzbundes

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Liebe Leser*innen,

Teilhabe ist ein zentrales Kinderrecht und sie ist notwendige Bedingung, um Kinder wachsen zu lassen. Wir wollen, dass Kinder in unserer Welt aufwachsen und an ihr wachsen. Sie sollen kompetent werden, sich in ihr zu bewegen. Und sie sollen in die Lage versetzt werden, sie zum Besseren zu verändern. Deshalb installieren wir Ampeln und Zebrastreifen, führen 30er-Zonen im Umfeld von Kitas und Schulen ein, betreiben Verkehrserziehung, beschränken die Abgabe von Alkohol und Zigaretten auf Erwachsene, und wir erproben Demokratie in Schülervertretungen. Kurz: Wir schließen Kinder nicht aus der Welt der Erwachsenen aus, sondern wir gestalten sie so, dass Kinder an ihr teilhaben und sich in ihr möglichst sicher und geschützt bewegen können. Das klappt nicht gut genug, aber es gibt einen gesamtgesellschaftlichen Konsens, sich darum zu bemühen. 

Foto: Die Hoffotografen GmbH

Im Internet stecken diese Bemühungen noch in den Kinderschuhen. Oftmals stehen sich hier sogar Extrempositionen gegenüber: Die einen sagen, man solle Kinder möglichst lange von seinen Gefahren fernhalten. Die anderen lassen Kinder ohne jegliche Begleitung ins Netz, nach dem Motto: Wird schon gut gehen. 

Dieses Heft befasst sich mit genau jenem Spannungsfeld: Wie viel Freiheit wollen wir gewähren und wann muss die Freiheit Einzelner hinter dem Kinderschutz zurücktreten? Drei Projekte des Kinderschutzbundes beleuchten diese Fragen beispielhaft und stehen dabei für die Vielfalt der Chancen und auch der Risiken, die die digitalisierte und vernetzte Welt für Kinder und Jugendliche bereithält. 

Im zweiten Teil des Heftes stellen wir Ihnen die Fortsetzung unserer Kampagne „Gewalt ist mehr, als du denkst“ vor: Nicht nur in Familien ist psychische Gewalt gegen Kinder ein Problem – auch in Institutionen wie Schulen und Sportvereinen begegnen Kindern und Jugendlichen Demütigung und Ausgrenzung. 

Wir werfen außerdem einen ersten Blick auf die Reform des Abstammungs- und Kindschaftsrechts, das jetzt in Eckpunkten vorliegt. Das Bundesjustizministerium plant hier umfangreiche Änderungen – nicht alle sind auch im Interesse von Kindern und Jugendlichen. 

Und schließlich freue ich mich, dass unser Magazin nun auch digital verfügbar ist. Wir informieren Sie über die Anmeldemöglichkeit und darüber, was das digitale Magazin über die gewohnten Inhalte hinaus zu bieten hat.

Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre!

Herzlich
Ihre Sabine Andresen

Präsidentin des Kinderschutzbundes

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