Foto: actual_size/Istock

Politik und Praxis

Positiv bewertet

Die Ergebnisse der Elternbefragung zu den Kursen Starke Eltern – Starke Kinder wurden ausgewertet. Sie sind ermutigend und zeigen, dass Eltern großen Nutzen aus den Kursen ziehen, ihr Erziehungsverhalten ändern und auch das (teil-)digitale Format gut ankommt.

Im Rahmen des Projektes Starke Eltern – Starke Kinder Digital (gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und unterstützt durch dm) nahmen fast 300 Eltern an einer schriftlichen Befragung teil. Der Datensatz wurde statistisch ausgewertet, dient der Weiterentwicklung des Elternkursprogramms und ist Grundlage des neuen SESK-Beschlusses, den der Bundesverband auf den Kinderschutztagen eingebracht hat. 

Die Ergebnisse im Einzelnen  

90 Prozent der Eltern fühlen sich im Elternkurs wohl und finden ihn interessant. 79 Prozent der Befragten hilft der Elternkurs, in schwierigen Situationen besser mit dem Kind umzugehen. 55 Prozent berichteten, durch den Besuch des Elternkurses habe sich die Beziehung mit dem Kind und die Atmosphäre in der Familie verbessert. 

Negatives Erziehungsverhalten nimmt ab  

Ärgerliche Reaktionen von Eltern auf das Kind, Bestrafen und Schimpfen nehmen durch den Besuch des Elternkurses ab: Vor Besuch des Elternkurses gaben fast 40 Prozent der Eltern an, dass sie ärgerlich werden, wenn ihr Kind nicht tut, was sie wollen. Nach dem Elternkurs waren es nur noch 18 Prozent. Während vor Kursbesuch 50 Prozent der Eltern ihren Kinder häufig sagten, sie sollen sich benehmen, waren es nach Besuch des Kurses nur noch 30 Prozent. Vor dem Kurs nutzten 21 Prozent Strafen als Erziehungsmittel, nach dem Kurs nur noch 9 Prozent. Ungefähr 15 Prozent der Eltern sagten ihrem Kind früher häufig, dass es sie nerve. Nach Kursbesuch taten dies unter 6 Prozent.

Teil-digitale Kurse kommen am besten an  

Um Präsenztreffen im Vergleich zu digitalen Treffen zu bewerten, wurden Teilnehmende aus 31 teil-digitalen Pilot-Elternkursen, aus 9 Präsenzkursen und 8 volldigitalen Kursen befragt. 

46 Prozent der Befragten gaben an, sie fänden die teil-digitalen Kurse am besten, 44 Prozent gaben Präsenzkursen den Vorzug und knapp 10 Prozent den voll-digitalen Kursen. Die Mehrheit der Eltern, die teil- und voll-digitale Kurse besser finden, gab Zeitersparnis als wichtigsten Grund für ihre Präferenz an. Über 90 Prozent der Eltern hatten bei Online-Treffen keine Probleme mit der technischen Bedienung der Tools und auch keine Datenschutzbedenken. 

Vertrauen aufzubauen und Persönliches zu erzählen, fiel Eltern bei Präsenztreffen leichter, aber auch bei teil-digitalen Kursen und in etwas geringerem Maße bei voll-digitalen Kursen gelang es eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen. 

Die Erfüllung der Erwartungen an den Elternkurs und die positiven Effekte auf das Erziehungsverhalten waren in Präsenzkursen am höchsten, aber auch in teil-digitalen und voll-digitalen Kursen hoch. Die Zahl der Alleinerziehenden war in allen drei Kursformaten gering. Die Zahl der Männer war in voll-digitalen Kurse besonders hoch.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass der Elternkurs Starke Eltern – Starke Kinder sowohl in Präsenz als auch in seiner teil-digitalen Variante wirksam ist und von Eltern als Gewinn betrachtet wird. Aufgrund der kleinen Stichprobe und einer geringeren Rücklaufquote ist der Befund zu voll-digitalen Kuren etwas weniger fundiert. Aber auch diese Kurse überzeugten die Eltern, die an der Befragung teilnahmen, sodass einer Verbreitung dieser Kursvariante nichts entgegensteht. 

Der umfangreiche Bericht steht allen Interessierten zur Verfügung unter:

kinderschutzbund.de/sesk/


Ausgabe 24-2

Schwerpunkt

Demokratie und Vielfalt

Politik und Praxis

Kinder- und Jugendpolitik

Kinderschutz vor Ort

Mehr aus der DKSB-Praxis

Impressum