Editorial

Liebe Leser*innen,

etwa jede dritte Ehe in Deutschland wird geschieden. Und so sind jedes Jahr etwa 120.000 Kinder betroffen, deren Eltern sich scheiden lassen. Nicht mitgerechnet sind jene, deren Eltern nicht verheiratet waren und deren Trennung deshalb nicht erfasst wird. Mehr als drei Millionen Trennungskinder gibt es insgesamt in Deutschland. Ihnen und ihren Bedürfnissen widmet sich diese Ausgabe. 

Foto: Die Hoffotografen GmbH

Was brauchen Kinder, wenn die Eltern sich trennen? Welche Fragen stellen sie sich und welche Antworten gibt man am besten? Wie funktioniert gelungenes Co-Parenting nach einer Trennung? Einblicke gibt uns der Psychologe und Autor Dr. Claus Koch in der Titelgeschichte. 

Wir werfen ebenfalls ein Schlaglicht auf die sich an eine Trennung anschließenden Fragen von Unterhalt und Umgangsrecht und beleuchten die besonderen Herausforderungen für alleinerziehende Elternteile und ihre Kinder. 

Nicht immer ist die Kommunikation zwischen Eltern nach einer Trennung konfliktfrei, manchmal gab es in der Vergangenheit Gewalt. Hier kann der Begleitete Umgang eine sinnvolle Maßnahme sein. Der Kinderschutzbund ist Anbieter des Begleiteten Umgangs, exemplarisch berichtet deshalb der Kinderschutzbund Ulm/Neu-Ulm von seinen Erfahrungen und seinem Konzept „Kind im Zentrum“. 

Auch die Frage des Unterhalts ist eine, die nach Trennung und Scheidung zu Konflikten führen kann. Insbesondere die Grauzone zwischen Residenz- und Wechselmodell ist im Unterhaltsrecht bislang kaum berücksichtigt. Bundesjustizminister Buschmann hat deshalb eine Reform angekündigt. Was der Kinderschutzbund von dem Vorhaben hält, lesen Sie ebenfalls in diesem Heft. 

Für viel Diskussion in den letzten Wochen hat der Referentenentwurf zur Einführung einer Kindergrundsicherung gesorgt. Der Kinderschutzbund setzt sich als Teil des Bündnisses KINDERGRUNDSICHERUNG seit 2009 für eine armutsfeste, bürokratiearme Familienleistung für alle Kinder ein. In einer ausführlichen Stellungnahme haben wir uns zum Gesetzesvorhaben der Ampel-Koalition verhalten. Unsere Haltung und warum wir viele Punkte noch kritisch sehen, lesen Sie im zweiten Teil des Magazins. 

Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre!

Herzlich 
Ihre Sabine Andresen
Präsidentin des Kinderschutzbundes

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Liebe Leser*innen,

etwa jede dritte Ehe in Deutschland wird geschieden. Und so sind jedes Jahr etwa 120.000 Kinder betroffen, deren Eltern sich scheiden lassen. Nicht mitgerechnet sind jene, deren Eltern nicht verheiratet waren und deren Trennung deshalb nicht erfasst wird. Mehr als drei Millionen Trennungskinder gibt es insgesamt in Deutschland. Ihnen und ihren Bedürfnissen widmet sich diese Ausgabe. 

Foto: Die Hoffotografen GmbH

Was brauchen Kinder, wenn die Eltern sich trennen? Welche Fragen stellen sie sich und welche Antworten gibt man am besten? Wie funktioniert gelungenes Co-Parenting nach einer Trennung? Einblicke gibt uns der Psychologe und Autor Dr. Claus Koch in der Titelgeschichte. 

Wir werfen ebenfalls ein Schlaglicht auf die sich an eine Trennung anschließenden Fragen von Unterhalt und Umgangsrecht und beleuchten die besonderen Herausforderungen für alleinerziehende Elternteile und ihre Kinder. 

Nicht immer ist die Kommunikation zwischen Eltern nach einer Trennung konfliktfrei, manchmal gab es in der Vergangenheit Gewalt. Hier kann der Begleitete Umgang eine sinnvolle Maßnahme sein. Der Kinderschutzbund ist Anbieter des Begleiteten Umgangs, exemplarisch berichtet deshalb der Kinderschutzbund Ulm/Neu-Ulm von seinen Erfahrungen und seinem Konzept „Kind im Zentrum“. 

Auch die Frage des Unterhalts ist eine, die nach Trennung und Scheidung zu Konflikten führen kann. Insbesondere die Grauzone zwischen Residenz- und Wechselmodell ist im Unterhaltsrecht bislang kaum berücksichtigt. Bundesjustizminister Buschmann hat deshalb eine Reform angekündigt. Was der Kinderschutzbund von dem Vorhaben hält, lesen Sie ebenfalls in diesem Heft. 

Für viel Diskussion in den letzten Wochen hat der Referentenentwurf zur Einführung einer Kindergrundsicherung gesorgt. Der Kinderschutzbund setzt sich als Teil des Bündnisses KINDERGRUNDSICHERUNG seit 2009 für eine armutsfeste, bürokratiearme Familienleistung für alle Kinder ein. In einer ausführlichen Stellungnahme haben wir uns zum Gesetzesvorhaben der Ampel-Koalition verhalten. Unsere Haltung und warum wir viele Punkte noch kritisch sehen, lesen Sie im zweiten Teil des Magazins. 

Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre!

Herzlich 
Ihre Sabine Andresen
Präsidentin des Kinderschutzbundes

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