Foto: DKSB ESSEN E.V.

Kinderschutz vor Ort

Kinderrechte als großformatige Collagen in Essen

Der Kinderschutzbund Essen hat mit der Adolf-Reichwein-Schule ein kreatives Kooperationsprojekt durchgeführt. Haben Kinder ein Recht auf Taschengeld? Ist es Kinderarbeit, wenn ein Kind zuhause die Spülmaschine ausräumt? Kinder haben Rechte. Doch wie lauten die Kinderrechte? Was bedeuten sie? Wie verbindlich sind sie? 

Schon für Erwachsene ist es nicht einfach, die UN-Kinderrechtskonvention mit ihren mehr als 40 Artikeln zu fassen, aber für Kinder sind die abstrakten Rechte noch viel schwieriger zu verstehen. Dabei sind sie diejenigen, die die Kinderrechte betreffen. 

In einer städtischen Grundschule in Essen hängen jetzt rund zehn Collagen, auf denen die wichtigsten Kinderrechte bildlich dargestellt werden. Die Bilder entstanden während des Kooperationsprojekts „Gri-PS – Mit Köpfchen aus der Krise“ zwischen dem Kinderschutz Essen und der Adolf-Reichwein-Schule. 

Mehrere Monate lang setzten sich die 15 Mädchen und Jungen, unterstützt von Projektleiterin Natalie Hilger vom Fachbereich Kitas und Familienzentren, mit den Kinderrechten auseinander. Sie tauschten sich über deren Bedeutung aus, besprachen, welche Rolle die Rechte in ihrem Leben spielen, und fanden Lösungen für die künstlerische Umsetzung. Gemeinsam gestalteten sie ein Dutzend bunte Collagen, die erläutern, was zum Beispiel das Recht auf freie Meinungsäußerung und Beteiligung, das Recht auf Gesundheit und das Recht auf elterliche Fürsorge aussagen. 

Das Kooperationsprojekt zwischen Kinderschutzbund Essen und Grundschule wurde durch städtische Gelder aus dem Topf „Aufholen nach Corona“ finanziert. Neben der Auseinandersetzung mit den Kinderrechten hatte es zum Ziel, durch die gemeinsame Arbeit die Persönlichkeitsentwicklung, das Selbstbewusstsein und die sozialen Kompetenzen der Kinder zu fördern.

„Die Kinder haben sich mit Themen beschäftigt, die für sie sehr relevant sind“, sagte Prof. Dr. Ulrich Spie, Vorstandsvorsitzender des Kinderschutzbundes Essen, bei der Vernissage zum Abschluss des Kreativprojekts. Er freute sich, dass durch das Projekt ganz konkret das Recht auf freie Meinungsäußerung Beteiligung umgesetzt wurde. „Die Partizipation von Kindern ist wichtig. Dadurch lernen sie Demokratie kennen.“ Während der Vernissage hatten die Kinder auch die Gelegenheit, mit Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen über die Kinderrechte zu diskutieren.

Die großformatigen Collagen mit den Kinderrechten schmücken nun den Treppenaufgang der Adolf-Reichwein-Schule. Mit ihren Bildern haben die Viertklässler, die im Sommer zur weiterführenden Schule wechselten, den folgenden Generationen an Grundschülern eine wichtige Botschaft hinterlassen.

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