Kinderrechte-AG in Bad Camberg-Erbach: Auch wir haben Rechte
Seit Februar 2024 entdecken Kinder in Bad Camberg-Erbach ihre Rechte: In einer neuen Grundschul-AG des Kinderschutzbundes Limburg-Weilburg setzen sich die Regenbogenkids kreativ mit Kinderrechten auseinander. Sogar eine Begegnung mit politischen Vertretern haben sie geplant. Spannende Diskussionen und emotionale Momente inklusive.
Kinder haben ein Recht auf Gleichheit, Gesundheit, Bildung, Spiel und Freizeit, freie Meinungsäußerung und Beteiligung, Schutz vor Gewalt, Zugang zu Medien, Schutz der Privatsphäre und Würde, Schutz im Krieg und auf der Flucht sowie besondere Fürsorge und Förderung bei Behinderung. „Bei der Grundschulbetreuung ist uns aufgefallen, dass viele Kinder schon so politisch geprägt sind, dass bestimmte Tendenzen kaum mehr revidierbar sind“, berichtet Lena Kasper-Scholl, Geschäftsführerin des Verbandes. Daher kam die Idee auf, eine Kinderrechte-AG zu gründen.
Die Grundschüler*innen sollten ihre Rechte kennen, im Alltag wahrnehmen und den Mut haben, sie einzufordern. Durch die Beschäftigung mit Kinderrechten lernen sie auch die Rechte anderer Kinder zu schätzen. In der AG setzen die Kinder ihr Wissen kreativ um, um die Kinderrechte greifbar zu machen. Sie sollen ihre Rechte verstehen und auf ihren Alltag anwenden. Sie lernen, welche Bedeutung diese Rechte in ihrem Leben haben und dass sie für alle Kinder gelten. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass Kinder Rechte haben – nicht zu allen Zeiten und nicht in allen Kulturen. Dabei sollten gerade Kinder und Jugendliche besonderen Schutz genießen. Schließlich sind sie die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft und zugleich unsere Zukunft.
Zu Beginn der AG sammelten, sprachen und planten die Kinder viel. Sie brachten unterschiedliche Wissensstände und Aspekte zum Thema ein, was zu spannenden und manchmal emotionalen Diskussionen führte.
Die Kinderrechte-AG gibt es bei den Regenbogenkids nun seit einigen Monaten. Es wurde viel diskutiert, recherchiert und gebastelt, und es steht noch einiges an. Zur Europawahl kamen die Kinder auf die Idee, dass sie wie ihre Eltern ein Recht auf Mitbestimmung haben und der Regierung Fragen stellen möchten. Wie? Mit einem Einladungsbrief an Bundeskanzler Olaf Scholz. Da ihnen klar war, dass er viel zu tun hat, luden die Kinder Bürgermeister Daniel Rühl ein, um ihre Fragen zu stellen. „Wir würden uns über Muffins freuen“, schrieben die Kinder am Ende des Briefes.
Es gibt viele Kinderrechte, und die Regenbogenkids haben noch nicht alle erarbeitet. Doch alle haben Spaß und Freude an der neuen und für die Kinder so wichtigen AG!
Elisa Stenglein, Kinderschutzbund Kreisverband Limburg-Weilburg